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4 Knaben zogen aus um Deutschlands Laufzukunft in die Hand zu nehmen

 

Pirna. Damit verbinden nicht erst seit diesem Winter, viele die Zukunft des deutschen Mittel- und Langstreckenlaufs der Männer. In dieser kleinen Stadt in der sächsischen Schweiz befindet sich nicht etwa der Kaderstützpunkt des DLVs, nein lediglich 4 junge Männer haben sich hier zusammengetan. Keiner älter als 22 Jahre und doch sind sie alle schon auf den ersten Plätzen der deutschen Bestellisten von 800m bis 5000m zu finden. Mit Trainer Klaus Müller, Physiotherapeuten und allem was zum Wohle der Läufer beiträgt haben sie sich unter dem Namen LG Asics Pirna zusammengetan.

Stärkster Läufer ist Wolfram Müller (Jhrg. 1981)(Bild rechts). Seines Zeichen 2-maliger Junioren Europameister, sowie Deutscher Meister über 1500m (bei den Aktiven). Als Jugendlicher gewann er bei den Deutschen Jugendmeisterschaften von 1500m bis 5000m alle Strecken, und zwar in Turnschuhen. 

Franek Haschke (Jhrg.1980) wechselte erst zu Beginn dieser Saison nach Pirna.. Seine spezial Strecke sind die 1500m, wo er im letzten Jahr Deutscher Hallenmeister wurde. Außerdem erlief er 1999 den Junioren Europameistertitel über selbige Strecke.

Er gewann völlig überraschend den Titel über 800m bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart. Und lies im selben Jahr den Titel auf Europaebene folgen (Junioren). Rene Herms (Jhrg. 1982)(Bild links) heißt dieser Senkrechtstarter der seine Laufbahn als 400m Läufer begann.

Der unbekannteste von den vieren ist wohl Steffen Hönig (Jhrg. 1982). Den 800m Jugendmeister von 2000 zog es ebenfalls erst dieses Jahr nach Pirna. Nach einem durch Verletzungen versauten Saison 2001 will er dieses Jahr wieder voll angreifen.

Viele fragen sich, warum gerade diese Läufer so stark sind. Liegt es am Training oder ist es einfach nur das Talent, dass diese Läufer von anderen unterscheidet? In Interviews gibt Trainer Klaus Müller immer wieder zu verstehe, dass sie nichts anderes, als das Training aus dem DLV-Rahmenprogramm umsetzten würden. Lediglich setze er einen größeren Schwerpunkt auf Dauerläufe. Soll heißen, dass seine Jungs eben ein bisschen schneller durch den Wald rennen als es vielleicht andere tun. 33:20min auf 10km sind im profilierten Gelände für Wolfram Müller und Franek Haschke jederzeit abrufbar. Von einer 14:27min über 5km in hügligem Waldgelände soll die Rede sein. Für einen Hobbyläufer scheinen solche Zeiten unglaublich, doch vielleicht ist es gerade das, was sie so stark macht. Denn trotz ihres jungen Alters sind einige von ihnen schon dort angelang, wo andere in ihrer ganzen Karriere nie waren. Was sowohl die Zeiten als auch die Titel angeht.

Sie selbst haben sich Athen 2004 als Großziel für die Zukunft gesetzt. Und wenn sie gesund bleiben, bin ich auch fest davon überzeug, dass es mindestens einer von den Vieren nicht nur bis ins Finale schafft. Nein, nach den Olympischen Spielen 2004 wird man Pirna nicht nur als Läuferhochburg von Deutschland kennen.

 

Stefan Faiß (05.02.2002)